Im Tal der Buchstabennudeln (German Edition) by Gricksch Gernot

Im Tal der Buchstabennudeln (German Edition) by Gricksch Gernot

Autor:Gricksch, Gernot [Gricksch, Gernot]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Dressler Verlag
veröffentlicht: 2011-04-30T22:00:00+00:00


Nach dem Frühstück teilten sich die Kinder auf. Fitze und Emma wollten die Häuser durchsuchen, ob es irgendwo ein Telefon, einen Computer, ein Funkgerät oder irgendetwas anderes gab, womit sie ihre Eltern erreichen konnten. Torben, Sarah und Nucki würden dagegen die Umgebung erforschen. Vielleicht gab es irgendwo einen versteckten Weg aus dem Tal, den Torben bei seiner ersten Erkundung nicht entdeckt hatte.

»Wenn wir einen Weg finden«, wollte Nucki wissen, während sie durch den Wald gingen, »müssen wir dann gleich nach Hause gehen? Ich meine, der Urlaub hat doch gerade erst angefangen.«

Sarah und Torben sahen sie erstaunt an. »Willst du etwa noch bleiben?«, wunderte sich Sarah.

»Ist doch schön hier«, sagte Nucki. »Und irgendwie auch cool, so ganz ohne Erwachsene. Wann sonst können wir schon mal allen möglichen Quatsch machen, ohne dass wir Ärger kriegen?«

»Was für Quatsch denn?«, fragte Torben.

»Weiß ich auch nicht«, sagte Nucki. »Quatsch eben. In meinen Ponyhof-Büchern spielen sich die Kinder immer ganz viele Streiche und so. Und lange aufbleiben können wir auch, vielleicht die ganze Nacht lang, und so viele Süßigkeiten essen, wie wir wollen, und …«

»Hier gibtʼs aber keine Süßigkeiten«, meinte Torben.

»War ja auch nur ein Beispiel«, sagte Nucki.

»Also«, sagte Sarah. »Ich würde mir zumindest gerne sicher sein, dass ich das Camp verlassen kann, wenn ich will. Das würde mich beruhigen. Wann wir dann wirklich verschwinden, können wir ja immer noch entscheiden.«

»Ja«, gab Nucki zu. »Das klingt gut.«

Die Kinder blieben plötzlich stehen, denn vor ihnen erhob sich ein großer Busch. Torben nahm ein großes Stück Holz in die Hand und begann, hektisch auf das dornige Gestrüpp einzuschlagen. »Wartet!«, rief er. »Ich mache den Weg frei!«

Nucki und Sarah sahen sich erstaunt an. Man hätte auch genauso gut um den Dornbusch herumgehen können, aber scheinbar hatte Torben das Gefühl, er müsse jetzt unbedingt etwas Starkes und Heldenhaftes tun. Oder vielleicht wollte er auch einfach nur irgendwo draufhauen. Das war bei Jungs eben so. Hin und wieder mussten sie einfach ihre ganze Kraft rauslassen. Vielleicht explodieren die sonst, dachte Nucki. Sie stellte sich vor, dass irgendwelche Jungen auf der Straße einfach so – Peng! Puff! – in die Luft flogen, nur weil sie nicht oft genug herumbrüllten oder irgendwo draufschlugen oder dagegentraten. Nucki hielt die Hand vor den Mund, damit Torben ihr Grinsen nicht sah. Sonst war er bestimmt wieder beleidigt, weil er dachte, sie würde ihn auslachen.

Doch Torben bemerkte Nucki gar nicht. Er war mit Leib und Seele der heldenhafte Bezwinger des Gestrüppmonsters und schlug auf die Pflanze ein, als hinge sein Leben davon ab. Als er endlich schwitzend und keuchend mit der Zerkleinerung des Dornbusches fertig war, liefen Nucki und Sarah über die Gestrüppreste hinweg. Dahinter lag der See. Die beiden Mädchen mussten kichern, weil Torben so sichtlich stolz auf seine sinnlose Zerstörung war. Er stand neben den zerkleinerten Ästen und strahlte, als hätte er gerade eine Armee feindlicher Buschkrieger besiegt. Doch dann verwandelte sich Sarahs und Nuckis Kichern in ein ungläubiges Staunen. Auch Torben, der nun zu den Mädchen trat, konnte nicht glauben, was er am Ufer



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